2023: Umsätze mit 3D-Druckern haben sich vervierfacht

Die Herstellung von 3D-Objekten mithilfe von 3D-Druckern für metallische Strukturen („Additive Fertigungsverfahren“) könnte schon bald in der Serienproduktion eingesetzt werden und den Markt weiter beflügeln. 2012 betrug das weltweite Marktvolumen von Additive Manufacturing bereits 1,7 Milliarden Euro. Auf die Herstellung von metallenen Strukturen entfallen davon heute rund zehn Prozent. Dies geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger hervor, die kurz vor der Messe Euromold vorgestellt wurde. Die Euromold, die vom 3. bis 6. Dezember auf dem Frankfurter Messegelände stattfindet, widmet sich in der Halle 11 dem Zukunftsthema 3D-Druck.
Die Experten von Roland Berger gehen davon aus, dass sich der Umsatz dieser Technologie im nächsten Jahrzehnt mehr als vervierfachen wird. Der Grund dafür ist einfach: Die Kosten, die mit dieser Technologie verbunden sind, werden in Zukunft deutlich sinken. 
Der weltweite Gesamtumsatz macht derzeit allerdings gerade mal ein Prozent Umsatzanteil in der Werkzeugmaschinenindustrie aus. „In den letzten zehn Jahren ist die Nachfrage für diese Technologie nur langsam gewachsen, doch das wird sich bald ändern“, erklärt Roland-Berger-Experte Bernhard Langefeld. Davon werden insbesondere deutsche Maschinenbauer profitieren, denn sie halten einen weltweiten Marktanteil von 70 Prozent. 
Der erwartete Aufschwung wird vor allem einer deutlichen Preissenkung dieser Technologie zu verdanken sein. Sind die Kosten für den 3D-Druck von Metallprodukten derzeit mehr als zehn Mal so hoch wie bei konventionellen Fertigungsmethoden, so werden die Materialkosten für diese Technologie in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent sinken. In den darauffolgenden fünf Jahren werden sie voraussichtlich um weitere 30 Prozent nachlassen, also binnen 10-Jahresfrist nur bei etwa einem Drittel von heute liegen.
Trotz der noch hohen Kosten werden die Vorteile des 3D-Drucks bereits in zahlreichen Industriesektoren geschätzt. Dank dieser Technologie können beispielsweise Flugzeughersteller das Gewicht von Verschlüssen für Sicherheitsgurte erheblich senken: Über die gesamte Einsatzdauer eines Flugzeugs lassen sich so über drei Millionen Liter Kerosin oder rund zwei Millionen Euro einsparen. Aufgrund der Geometriefreiheit dieses Verfahrens sind künftig auch optimierte Einspritzdüsen für Flugzeugtriebwerke möglich, die eine effizientere Verbrennung ermöglichen.
Auch in der Zahntechnik wird 3D-Druck erfolgreich eingesetzt: Mit seiner Hilfe können täglich 450 Kronen pro Anlage produziert werden, während ein Zahntechniker pro Tag nur etwa 40 Kronen produzieren kann. „In Kombination mit 3D-Scans besteht die Möglichkeit, Produkte passgenau herzustellen“, bringt es Langefeld auf den Punkt.

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