d1g1tal AGENDA BLOG series: PLM in der Praxis Tei 1 (Einstieg)

Wie smart entwickeln die Fertigungsbetriebe heute? Hut ab, mit dieser, durchaus nicht so ohne Weiteres zu beantwortenden Fragen haben sich die Firmen d1g1tal AGENDA, E | B | M, helbling, SCHWINDT DIGITAL, TECHNODAT und Wölfel intensiv beschäftigt und hierzu einen Fragenkatalog von insgesamt zehn Fragen formuliert. Wenn Sie noch mitmachen wollen, nur zu. Es sind noch Plätze zu vergeben. Mehr hierzu unter survey-digital.info.

Insgesamt beruht die hier reflektierte Auswertung auf mehr als 100 Rücksendungen. Sie ist also aussagekräftig, und zwar in dem Sinne, dass sie den Stand der PLM-Implementierung wiederspiegelt. Die Ergebnisse wollen wir mit Ihnen in insgesamt zehn Blogbeiträgen diskutieren.

Frage 1: Was wird unter Digitalisierung (in der Entwicklung) verstanden?

Sie ahnen es schon: Digitalisierung darf nicht mit dem exzessiven Gebrauch von MS Excel gleichgesetzt werden. Ganz im Gegenteil – je weniger Excel in der Produktentwicklung und je mehr datenbankbasierte Applikationen im Einsatz sind, desto besser. Allerdings: Die Datenbank sollte die Funktion einer Single Source of Truth übernehmen. Unabhängig davon verlangt eine umfassende Digitalisierung im Engineering zunächst um eine Standortbestimmung, von der aus man „neue Standorte“ im digitalen Raum erobern kann. Nach dem Motto: Welches PLM / welche Digitalisierung passt zu mir? Zu meinem Unternehmen?

Gibt es für diese Frage hilfreiche Antworten? Und wenn ja, wo lassen sich diese finden? Ganz klar, in der Produktion ist man da schon viel weiter: Keine fünf Schritte geht ein Werker in einer Produktionshalle in eine unnütze Richtung, kein Rohmaterial wird zu viel angeschafft, jeder Produktionsabschnitt ist sorgsam auf dem vorherigen und dem nachfolgenden abgestimmt. Nicht nur die Genese des Werkstücks vom Rohling bis zur Oberflächenveredelung wird inzwischen akribisch genau digital verfolgt und jede Verschwendung gnadenlos aufgedeckt wird: Der Mensch und das ständige Streben nach Optimierung sind zu einer unzertrennlichen Einheit verschmolzen: durch Taylorismus, Fordismus, Toyota Production System (TPS, später auch als „Lean Production“ bekannt) bis hin zu Six Sigma (6σ).

Und was lehrt uns der Blick in der Konstruktionsabteilungen? Also zurück zur ersten Frage: Was bedeutet denn nun Digitalisierung in der Entwicklung? Hier die vorgeschlagenen Antworten:

  • Alle Dokumente werden elektronisch erzeugt.
  • Alle Mitarbeiter greifen auf konsolidierte Daten zu.
  • Geschäftsprozesse laufen automatisiert ab. Sie wurden zuvor bereichsübergreifend optimiert.
  • Unser Geschäftsmodell basiert im Wesentlichen auf Daten und ist damit hochgradig skalierbar.

Ergänzend haben die Urheber der Studie nachgefragt, wie weit die Betriebe bei der Etablierung von Prozessen ohne Medienbrüchen sind. Dabei wurde die ganze Bandbreite von einem „Steckt man noch in den Anfängen?“ bis hin zu: „Wir sind Meister in Sachen Digitalisierung“ als Antwortmöglichkeit gegeben.

Erreicht haben uns zu PLM folgende Antworten:

  •  Alle Dokumente werden elektronisch erzeugt (52 Prozent der Rückläufer).
  •  Alle Mitarbeiter greifen auf konsolidierte Daten zu (68 Prozent).
  • Geschäftsprozesse laufen automatisiert ab. Sie wurde zuvor bereichsübergreifend optimiert (45 bzw. 48 Prozent).
  • Unser Geschäftsmodell basiert im Wesentlichen auf Daten und ist damit hochgradig skalierbar (44 Prozent).

Bei diesem rund um positiven Feedback waren natürlich Mehrfachnennungen möglich. Zu Beginn einer Digital Journey empfinden sich 20 Prozent der befragten Unternehmen, auf gutem Weg 40 Prozent, während 25 Prozent zwar zufrieden sind mit dem bisher Erreichten, aber durchaus noch weitere Potenziale heben wollen.

Der Einstufungsindex im Rahmen dieses PLM Contest lautet für diese Frage daher:

5,41 von 10 Punkten.

Unser Fazit: Obgleich es in der Literatur teilweise sich widersprechende Vorstellungen über die Digitalisierung gibt, haben die von uns befragten Unternehmen die Notwendigkeit einer umfassenden Digitalisierung erkannt, will heißen: die Umwandlung analog vorliegender Informationen in digitale (bei denen auch Verknüpfung zwischen Datenbeständen stattfinden und diese mit Metadaten angereichert werden). Doch sind der Zugriff auf Daten nur das eine, sie müssen auch im Sinne von Workflows und Geschäftsprozessen auch „fließen“. Bei der Ausformulierung und Einführung von Engineering-Daten basierenden Geschäftsprozessen besteht noch erheblicher Handlungsbedarf.

Hier geht es zur Analyse der zweiten Frage.

 

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