Ein innovatives Texturenmodul von 4D_Additive erlaubt, CAD-Flächen präzise und verzerrungsfrei mit Narbungen zu belegen, die den Oberflächen von 3D-gedruckten Teilen eine gewisse Noblesse geben.
Glatt ist uncool. Die meisten Spritzgussteile haben inzwischen eine Narbung auf ihren Oberflächen, die deren Wertigkeit steigert. Gerade für Verkleidungsteile in der Automobilindustrie ist dies für jedermann ersichtlich. Dieser Effekt wird beim Spritzguss in den Werkzeugformen durch Erodieren erzeugt, was ein ziemlich aufwendiger Prozess ist.
Die Oberflächenbeschaffenheit dient freilich nicht nur der Ästhetik (à la nice-to-have), sondern hat durchaus auch funktionale Gründe. Denn Texturen kaschieren Unregelmäßigkeiten, die bei der Fertigung entstehen. Die Bedeutung dessen dieser Problematik lässt sich daran erkennen, dass die Hersteller dafür ein spezielles Vokabular verwenden, wenn sie die unterschiedlichen Texturen charakterisieren.
3D-Druck und Oberflächennarbung
Anspruchsvolle Oberflächen werden inzwischen auch bei der (harten) Konkurrenz von Spritzgussteilen aus dem Bereich des Additive Manufacturing vermehrt nachgefragt. „Aus diesem Grund haben wir einen Leitfaden erstellt, um den Nutzer von 3D-Druckern mit den Details der Oberflächentexturen von Formen vertraut zu machen“, erklärt Armin Brüning, Geschäftsführer des deutsch-französischen Softwareherstellers CT CoreTechnologie GmbH aus Mömbris. Die Firmenschrift „VDI-Texturen erzeugen – Best Practice Tutorial“ ist direkt bei CoreTechnologie erhältlich (1). Sie beschreibt im Detail, wie sich mit der neusten Version der Software 4D_Additive mit demund ihrem Texturenmodul dreidimensionale Topographien bereits direkt auf dem CAD-Modell erzeugen lassen – mit wenigen Mausklicks erodiert der Anwender quasi virtuell.
Das Texturenmodul von 4D_Additive erlaubt das Erzeugen von Strukturen zur Oberflächenveredlung gemäß der VDI-Norm. Die Oberflächengüten der VDI 3400 Surface-Finish-Richtlinie werden weltweit für Produkte verwendet, bei denen aus ästhetischen und funktionalen Gründen eine bestimmte Textur beziehungsweise Narbung gewünscht wird.
Die Anwender können aus der Texturenbibliothek von 4D_Additive aus einer Vielzahl von Objekten auswählen, die speziell beim 3D-Druck den unerwünschten Stair-Stepping-Effekt kaschieren. Dadurch, dass die 3D-Druckmanagementsoftware direkt mit den exakten CAD-Daten der Bauteile arbeitet, lassen sich die gewünschten Flächen und Texturbereiche unmittelbar auswählen und über diemit den in der Bibliothek vordefinierten Oberflächenstrukturen belegen. Im Gegensatz zum bisher oft langwierigen Prozess der Erzeugung von Texturen im Werkzeugbau geschieht dies nun für die additive Fertigung in wenigen Sekunden, auf jeder beliebigen 3D-CAD-Geometrie.
Durch einen innovativen Mapping-Modus ist sichergestellt, dass die selektierten
Texturen gleichmäßig über alle Rundungen des Bauteilgeometrie projiziert werden. Die erzeugten Testbauteile wurden von CoreTechnologie mit einem Profilometer exakt vermessen und entsprechen tatsächlich den Vorgaben von VDI 3400. (bv)