Datenobjekte sind wie Charaktere von uns Menschen

Auf der Achema 2018 in Frankfurt am Main zeigt die Aucotec AG (Hannover) erstmals den umfassenden Ausbau ihrer kollaborativen Plattform für den Anlagenbau. Engineering Base integriert alle Kerndisziplinen in ein vielseitiges Datenmodell in einer einzigen Datenbank. Mit Pouria G. Bigvand, Direktor des Produktmanagements von Aucotec, blicken wir hinter die Kulissen der bemerkenswerten Erweiterung von Engineering Base 2018.

Es folgt ein Auszug aus dem Interview.

Herr Bigvand, bitte erläutern Sie den Ansatz von Aucotec zur Realisierung eines einheitlichen Datenmodells für den Großanlagenbau!
Bedenken Sie, es gibt insgesamt fünf Kernbereiche der Anlagenplanung: Konzeption, Prozess- und Rohrleitungs-Design, Instrumentierung, Automatisierung und Elektrokonstruktion. Mit Engineering Base (EB) bieten wir eine Plattform, die diese Engineering abdeckt. Das anfängliche Datenmodell wird in Abhängigkeit jeder dem Projekt hinzugefügten Disziplin über den Projektlebenszyklus erweitert, ohne dass es dabei zu Datenredundanzen kommt.

Aber was ist mit komplementären Disziplinen wie 3D?
Kein Problem, EB mit seiner komplett offenen Systemarchitektur in Bezug auf APIs und Web-Services und seiner Konformität zu den wichtigsten Industriestandards bietet Integrationsmöglichkeiten dafür: Für 3D-Detail-Design, Rohrleitungsberechnung, Heizungs-, Klima- und Belüftungskonstruktion und so weiter auf.

Müssen Ihre Kunden alle anderen Projektdaten in Ihre Datenbank migrieren?
Unser Datenmodell besteht aus vier Säulen, die eng miteinander verknüpft sind: Geräte- und Funktionsmodellierung, Layout-Planung und grafische Repräsentation, die eine 2D- oder 3D-Darstellung sein kann. Die ersten drei Typen werden im sogenannten „Unified Plant Data Model“ kombiniert. Dieses einheitliche Datenmodell kann entweder von Grund auf neu erstellt werden oder aber wir bieten verschiedene Migrationspfade an, um Bestandsdaten zu übernehmen.

Wie gehen Sie mit den Metadaten der Objekte um?
Jedes Objekt hat für uns einen „Charakter“ wie in einer Gesellschaft. Wie bei jeder Person ist deren Charakter auf verschiedene Attributen verteilt – Farbe von Haut und Haar, Sprache und so weiter. Diese Beschreibungen werden in die entsprechenden Objekte instanziert…

…ein Beispiel würde helfen…
… jeder elektrische Antrieb, den Sie in EB anlegen, erhält die Attributsklasse „Runden pro Minute“ (RPM), was gewiss nur ein Aspekt des Objekts „Elektrischer Antrieb“ ist. Ein weiterer ist die Verknüpfung mit anderen Objekten. Es ist ja genau wie bei uns Menschen: Ich habe bestimmte Beziehungen innerhalb meiner Familie, andere zu meinen Freunden oder in der Firma. Ein Objekt hat einige Verbindungen zu der Umgebung, in der es gerade existiert mit unterschiedlichen Verhaltensweisen: Wenn ich Fußball spiele, behandle ich die anderen Spieler anders als in der Arbeit. Im Engineering agiert ein Objekt über eine Vielzahl von Regeln und Relationen, zum Beispiel in der Konzeptphase; das gleiche Objekt kann jedoch zusätzliche oder andere Regeln und Beziehungen in der späteren Betriebsphase haben.

Das vollständige Interview ist in d1g1tal AGENDA 2/2018 erschienen – jetzt Probeheft anfordern! Mehr hierzu per Mail über info@d1g1tal.de

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