Ihr Slogan ist ein Versprechen: „your.idea, your.product, your.company“. Diese Firma will es Menschen ermöglichen, unter optimalen Bedingungen Produkte zu entwickeln und erfolgreich zu machen. Die Rechte an Produkten sollen bei denen verbleiben, die an ihnen arbeiten – und auch das Unternehmen selbst soll allen gehören, die es nutzen. Deshalb hat your.company am 13.09.2019 im Verantwortungseigentum gegründet.
Der Mensch im Mittelpunkt
Wer eine Produktidee hat, kann sie bald schon bei your.company einreichen und gemeinsam mit anderen Menschen aus dem Netzwerk realisieren. „Jeder arbeitet wann er will und woran er will – die heutige Technologie macht das längst möglich“, sagt Mechatronik – Ingenieur David Jenaro. Früher entwickelte er für große Unternehmen Produkte, in denen er nicht immer einen Sinn sah. Mit strikten Hierarchien und dem Gefühl, unnötige Arbeit unter ungesunden Umständen zu verrichten, soll künftig Schluss sein. „Wir sind keine Human Resources, sondern Menschen mit Ressourcen“, so Jenaro. Für ihn geht es dabei um weit mehr als den Wohlfühlfaktor: „Wir wollen eine neue Form der Ökonomie erschaffen, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.“
Wirtschaftsethiker Prof. Claus Dierksmeier, ehemaliger Leiter des Tübinger Weltethos-Instituts, ist von dem jungen Unternehmen begeistert. Vor allem, weil es verhärtete Machtstrukturen innerhalb der Wirtschaft aufbrechen könnte: „Es gibt viele Leute mit guten Ideen, die nie bis zur Umsetzung gelangen“, so Dierksmeier. „Wer nur seinen Profit maximieren will, findet auch in bestehenden Strukturen einen Weg. Dagegen ist your.company eine Chance für Menschen, die nachhaltig und sozial denken.“
Die Tübinger Wirtschaftsprofessorin Theresa Veer ist sogar selbst Teil des Netzwerks geworden. Sie verspricht sich viel vom Prinzip des Unternehmens: „Es macht Gründungen niedrigschwelliger und damit demokratischer“, sagt sie. „Die revolutionäre Kraft von your.company ist, dass wir alle zu Unternehmerinnen und Unternehmern werden können.“
Investition durch Arbeit
Im Netzwerk von your.company gruppieren sich flexible Teams um einzelne Produkte, von deren Nutzen sie überzeugt sind. Die Kommunikation funktioniert digital, Nutzer sind räumlich ungebunden und können sich parallel an mehreren Projekten beteiligen. Die Arbeit jedes Einzelnen wird zunächst als Investition angerechnet – die Grenzen zwischen Mitarbeitern und Kapitalgebern sind also fließend.
Die sogenannten Produktpartnerschaften schütten an ihre Mitglieder erst dann Geld aus, wenn Gewinn erwirtschaftet wurde. So haben sinnvolle Produktideen größere Überlebenschancen. „Wir sind eine Alternative zum Exit-orientierten Start-up, bei dem Gründer oder Investoren ihre Anteile verkaufen, sobald die Gelegenheit günstig ist”, sagt der 33-jährige Physiker Dr. Kalle Bendias. “Wir suchen Partner, die auf nachhaltige Rendite setzen, weil sie an den Sinn eines bestimmten Produkts glauben und es deshalb gerne unterstützen.”
Company Sharing – Eine Firma zum Mitbenutzen
Wer zukünftig über your.company ein Produkt realisiert, bekommt verschiedene Tools an die Hand, die den Weg zur Marktreife erleichtern. Dazu gehört eine skalierbare digitale Infrastruktur ebenso wie ein schnell wachsendes Netzwerk aus Profis, die bereit sind, Arbeit oder Geld zu investieren. Lösungen, die einmal gefunden wurden, können so auf weitere Unternehmungen übertragen werden. Statt also eine Firma selbst aufbauen zu müssen, können sich Gründer von Anfang an mit dem beschäftigen, was sie am besten können. Das Netzwerk hat einen eigenen Begriff für die Organisationsform gefunden: Company Sharing – eine Firma also, die jeder ganz einfach mitnutzen kann.
Obwohl sich your.company noch in der Aufbauphase befindet, wurden im Netzwerk bereits erfolgreich Produkte auf den Markt gebracht. So lässt etwa die Produktpartnerschaft „analogvibes“ (www.analogvibes.com) legendäre analoge Tonstudiogeräte wieder auferstehen. Mittlerweile verkauft das Team insgesamt fünf verschiedene Produkte an Kunden in über 30 Ländern.
“Ohne your.company würde es unser Unternehmen wohl kaum geben,” sagt der Musiker Martin Zobel von analogvibes. “Um aus einer guten Idee ein gutes Produkt zu machen, muss ich erstmal qualifizierte Leute finden, die aus Überzeugung mitarbeiten.” Für die Markteinführung benötige man dann eine komplexe Infrastruktur, die sich ein Start-up in der Regel erst aufbauen müsse. “Bei your.company teilt man sich die einfach mit anderen“, so Zobel.
Wer mehr über das Unternehmen und seinen Anspruch erfahren möchte, kann sich ab dem 15. Oktober im d1g1tal HUMAN Podcast selbst ein Bild machen.