Ein Roundtable mit ausgewiesenen Experten blickt hinter die Kulissen von dem, was es alles braucht, um dem digitalen Zwilling mit Leben zu füllen.
Inzwischen hat das Verständnis rund um den digitalen Zwilling deutlich zugenommen. Es gibt einen Konsens über die Definition, die Anwendungsmöglichkeiten und Interoperabilität, unterstützt etwa durch die Gremienarbeit zur Verwaltungsschale in der IDTA. Im vergangenen Jahr haben wir dies Ende November 2023 in einem ersten Roundtable unter Federführung der :em engineering methods AG in Darmstadt ausführlich diskutiert. In einem neuen, zweiten Roundtable soll es nun um konkrete Fragen zur Erstellung des digitalen Zwillings und zu seinem Lebenszyklus gehen.
In Pitches stellen renommierte PLM-Systemanbieter ihre Lösungsansätze vor, mit welchen Technologien und in welchen Lebenszyklusphasen der digitale Zwilling erzeugt und gewartet werden kann. Es geht um Antworten auf wichtige Fragen, wie sich der digitale Zwilling in ein bestehendes Ökosystem integrieren lässt, welche Schnittstellen dafür geboten werden und welche verschiedenen Domänen er verbindet. Zur Sprache kommen soll der Reifegrad der Portfolien der einzelnen Systemanbieter dazu und welche Austauschformate zweckdienlich sind. Auch die für die Realisierung des digitalen Zwillings zwingend notwendige Bidirektionalität zwischen Engineering und Produktinstanzen beispielsweise für das Rückspielen von Daten aus dem Feld ist Gegenstand der Betrachtungen.
Es liegt auf der Hand, dass der digitale Zwilling ein Kind vieler Väter ist. Gerade die Einbindung externer Software und das Lösungs-Knowhow der Systemanbieter und das von Beratungsunternehmen kann dem Anwenderunternehmer große Hilfe bei der Umsetzung des digitalen Zwillings mit Business-Impact leisten – sei es, weil die eigene Erfahrung fehlt, zeitliche oder monetäre Ressourcen gerade knapp sind. Diskutiert werden sollen aber auch andere Gründe, die die Hilfe von außen sinnvoll erscheinen lassen, etwa sich verändernde rechtliche Rahmenbedingungen (Stichwort: Digital Product Pass), die verbindlich und damit zeitkritisch werden.
Der zweite Roundtable zum digitalen Zwilling wird am 28. November 2024 im Schenck Technologie- und Industriepark in Darmstadt stattfinden. Er will eine Art „Technologieradar“ sein zur Erschaffung und Pflege des digitalen Zwillings mit Partnern über seinen Lebenszyklus hinweg. Dieser Runde Tisch diskutiert maßgeschneiderte, skalierbare Lösungen, die in die bestehende IT-Architekturbebauung der Unternehmen integriert werden können (Brownfield-Szenarien) und wagt den Blick auf disruptive Ansätze im Sinne von Greenfield-Szenarien (für die Softwareentwicklung und deren Betrieb).