OstWestfalenLippe räumt Bühne frei für Industrie 4.0

Wo liegen Geschäftspotenziale bei Industrie 4.0? Wie kann man diese erschließen? Und wie bleibt der deutsche Mittelstand gegenüber Asien und den USA wettbewerbsfähig? Diese und weitere, sehr weitreichende Fragen diskutierten 350 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Fachkongress „Industrie 4.0 in der Praxis“. Der Kongress war Teil des Forums „Intelligente technische Systeme“, das vom Cluster „It’s OWL”, Heinz Nixdorf Institut und Fraunhofer-IPT-Projektgruppe „Entwurfstechnik Mechatronik“ organisiert wurde.
Veranstalter Professor Jürgen Gausemeier sah überraschend Deutschland weltweit führend auf dem Gebiet der vierten industriellen Revolution: „Mit dem Schulterschluss aus Fabrikausrüstern, produzierenden Unternehmen und anwendungsnaher Forschung können wir zunehmend konkrete Lösungen für die vernetzte Produktion liefern. Die über 80 Projekte in den Programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundeswirtschaftsministeriums sind die richtigen Ansätze dafür. Wir müssen jetzt passgenaue Angebote für den Technologietransfer in den Mittelstand schaffen und die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Arbeitsbedingungen und Qualfikationserfordernisse erforschen.“ Eduard Sailer, Geschäftsführer von Miele, sprach über die Digitalisierung im Zusammenhang als möglicher Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Gewerbes in Deutschland: „Industrie 4.0 ist die Umsetzung des Internets der Dinge in der Produktion und wird die kundenindividuelle Produktion erleichtern. Bei den Produkten wird sich rasch ein tiefgreifende Umstellung in den Geschäftsmodellen zeigen – Produkte werden Teil von ganzen Systemen.“ So könnten die Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Ressourceneffizienz von Geräten, Maschinen und Anlagen erheblich gesteigert werden. Und Professor Reiner Anderl von der Technischen Universität Darmstadt erläuterte, welche strategischen Innovationen für vernetzte intelligente Systeme noch erforderlich sind: „Mit Industrie 4.0 geht ein Ruck durch die Industrie und eine Aufbruchstimmung ist deutlich spürbar. Neue Innovationen für Produkte wie auch für die Produktion beginnen ihre Märkte zu erschließen. Die Plattform Industrie 4.0 wirkt dabei wie ein Katalysator und hat mit der Veröffentlichung der Umsetzungsstrategie zu Industrie 4.0 wichtige Impulse gesetzt.“

Von guten Beispielen lernen

Der Fokus der Veranstaltung lag auf Anwendungsfeldern, Wirkungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Themenbereiche waren unter anderem intelligente Automatisierungslösungen und Maschinen, vernetzte Anlagen, selbstkorrigierende und bionisch gesteuerte Fertigungsprozesse, autonome Serviceroboter und flexible Montage sowie eine wandlungsfähige und selbstorganisierende Produktion. Teilgenommen haben unter anderem die Unternehmen Beckhoff, BorgWarner, Claas, DSpace, DMG, Ed.Züblin, Harting, Phoenix Contact, Weidmüller und Wittenstein.

Professor Friedhelm Meyer auf der Heide, Professor Ansgar Trächtler (beide Heinz Nixdorf Institut), Eduard  Sailer (Miele), Professor Jürgen Gausemeier (It’s OWL), Roman Dumitrescu (It’s OWL), Professor Reiner Anderl (TU Darmstadt) (v.l.n.r.)

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