Startup Accelerator fokussiert sich auf Ende-zu-Ende-Mobilität

Was, wenn einem Google Maps auf der geplanten Route einen lang andauernden Stau anzeigt? Ganz klar: An der passenden Stelle umsteigen auf ein anderes Verkehrsmittel, zum Beispiel auf ein E-Bike, das mit sauberer Energie gespeist wurde. Allerdings sind Lösungen für die modale Mobilität und eine dezentrale Energieversorgung immer noch ein Zukunftsthema. Aber der Startup Accelerator move+ aus Friedrichshafen am Bodensee will mit einem gezielten Förderprogramm diese Zukunft in die Gegenwart holen.

Startups brauchen ein Umfeld, das ihre Business-Ideen stimuliert. Dabei geht es nicht nur um eine Betreuung im Sinne eines Coachings zur Beschleunigung ihres Wachstums, sondern auch um eine Atmosphäre, die die Selbstfindung und Identitätsbildung fördert. Zu wissen, woher man kommt, hängt meist mit der Region zusammen, die man zu seinem Lebensmittelpunkt auserwählt hat. Diese Verwurzelung setzt kreative Kräfte bei der Wahl der Themen frei, für die das Startup brennt. Sie schafft zudem Authentizität und Leistungsbereitschaft.
An diesen Ankerpunkten orientiert sich das Startup-Ökosystem Baden-Württemberg mit einer sehr dezentral strukturierten Organisation. Im Einzugsgebiet des Bodenseeraums angesiedelt ist auch der Startup Accelerators move+ ein Teil dieser vitalen Baden-Württembergischen Gründerszene. move+ zielt aber auch auf Startups aus den angrenzenden Ländern Österreich, Schweiz und Südtirol.
Der Startup Accelerator hat neben dem regionalen Fokus einen konkreten Themenschwerpunkt: Baden-Württemberg ist Deutschlands Mobilitätsstandort schlechthin und in dieser Hinsicht steht das Bundesland vor einem tiefgreifenden Wandel. Zudem gehört Baden-Württemberg zu den Bundesländern mit dem höchsten Energiebedarf aufgrund seiner hohen Wirtschaftskraft. Das Bundesland sucht nach neuen Wegen, diese Energie zu erzeugen, zu speichern und zu verteilen.
Deswegen ist die Förderung für Mobilitätsstartups so entscheidend und mit move+ gibt es eine Institution, die das Thema als zentrales Element die Mobilität von morgen aufgreift und so die Transformation beschleunigen hilft.
Die Region Bodensee ist nicht nur aufgrund ihrer legendären Geschichte (Zeppelin) ideal, sondern auch dadurch, dass auf engsten Raum alle Mobilitätarten zur Verfügung stehen und getestet werden können. Daher ist das Ziel von move+, ganzheitlich gedachte, neue (sprich: „junge“) Mobilitätsformen für eine breite Bevölkerungsschicht zu entwickeln und bereitzustellen. Und es wird dabei immer übergreifend gedacht. Denn die Mobilität von Morgen ist elektrisch und benötigt neue Ideen für die Energieverteilung, Speicherung und Erzeugung. Und hier kann die Region zum Vorreiter werden.

Handlungsbedarf angemahnt

Die Gründungsbereitschaft in Baden-Württemberg ist hoch – ebenso wie die Verbundenheit mit der Region: 86 Prozent der Startup-Entrepreneurs würden wieder gründen, davon 70 Prozent am selben Standort, also im Ländle. Dies geht aus dem Deutschen Startup Monitor 2023 hervor, der von der Unternehmensberatung PWC, vom Startup-Verband und der Akademie netSTART herausgegeben wird. 225 Startup-Gründer gaben im Rahmen der Studie zu Protokoll: „Die hohe Verbundenheit mit dem Standort ist sicherlich Ergebnis einer erfolgreichen Startup-Förderung in der Fläche. Dadurch finden Gründer leicht ihre Ansprechpartner direkt vor Ort und sind ihrer regionalen Startup-Szene auf fast familiäre Weise verbunden“, meint dazu Marcus Nickel, Leiter des PwC Standorts Stuttgart.
Als ausgesprochen unzufrieden indes äußern sich Startup-Gründer mit dem Zugang zu Kapital und Investitionen. Lediglich 20 Prozent sind damit zufrieden – deutlich weniger als der ohnehin schon niedrige Bundesdurchschnitt von 33 Prozent. Die Kapitalbeschaffung zählt damit neben dem Vertrieb und der Produktentwicklung zu den Top-3-Herausforderungen, wie 43 Prozent der Befragten bestätigen – und dies ist nicht nur ein Resultat der Nachwehen der Corona-Pandemie.
Als einer der wenigen Acceleratoren adressiert move+ daher genau diese Herausforderung: die Kapitalbeschaffung. Und zwar ganz konkret: Die Zeppelin Universität, Teil des Netzwerks von move+ veranstaltet am 20. September 2024 an ihrem SeeCampus mit dem Investor Summit Bodensee einen renommierten Event für Startups mit direktem Zugang zu Venture und Investment Capital.

Startup Accelerator fokussiert sich auf Ende-zu-Ende-Mobilität

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut von Baden-Württemberg (2.v.r.) besuchte im Juli den Stand von move+ auf dem diesjährigen Startup BW Summit im Haus der Wirtschaft in Stuttgart

Von move+ beflügelte Startups

Das Startup Inflabi zum Beispiel besteht aus leidenschaftlichen Radfahrern, Erfindern, Designern und Zukunftsgestaltern mit einem starken Unternehmensgeist. Das Team steht für Nachhaltigkeit, Vertrauen, herausragendes Design und den Spaß am Radfahren. Ziel ist es, Produkte zu schaffen, die Mobilität für Menschen, die sich bewegen, angenehmer, sicherer und flexibler machen. Dies erreicht Inflabi vor allem durch die Entwicklung und Umsetzung einer stets innovativer werdenden Lufttechnologie. Konkrete Produkte sind derzeit Fahrradhelme.
Im Energiebereich findet sich das Startup AEERSTATICA, das mit Hilfe von Luftschiffen Energie durch Höhenwinde erzeugen möchte. Diese Idee passt nicht nur perfekt zu move+, sondern ebenso zur Bodenseeregion, in der ja das erste Luftschiff weltweit entwickelt wurde. Das Startup spiegelt den Anspruch von move+ wider, die Bodenseeregion wieder zu einer Gründerregion zu machen.

Partnernetzwerk

Die Partner der von move+ unterstützten Projekte zählen zu den führenden Arbeitgebern der Region Bodensee. Partner der ersten Stunde, wie ZF Friedrichshafen AG und Stadtwerk am See, zählen zu den führenden Arbeitgebern der Region Bodensee und mit der Zeppelin Universität ist eine der gründungsstärksten Hochschuleinrichtungen mit von der Partie.
Nachhaltige Mobilität zu Ende gedacht, denn auch die individuelle Mobilität benötigt Energie. Eines der betrachteten Themen von move+ ist die sogenannte Agri-PV, bei der landwirtschaftliche Nutzflächen zusätzlich zur Solarstromerzeugung verwendet werden. Speziell Startups aus diesem Umfeld wie Sonntag Energy finden am Bodensee und bei move+ ein ideales Umfeld für die eigene Entwicklung.

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