Warum wir ein Digitales Wirtschaftswunder brauchen

In den letzten Wochen und Monaten viel über die Macht und Notwendigkeit der Digitalisierung geschrieben worden. Kaum ein IT-Unternehmen, dass sich nicht des Themas angenommen hat, von den Agenturen und Unternehmensberatungen ganz zu schweigen. Aber abseits der blühenden Visionen und angstmachenden Beiträgen hat es leider bisher niemand geschafft zu erklären, warum Digitalisierung für die Gesellschaft als Ganze sinnvoll ist. Und noch weniger konnte jemand erklären, warum ein Digitales Wirtschaftswunder notwendig ist. Auch wir haben bei unserer Namensfindung lange überlegt, ob wir den doch sehr hochtrabenden Begriff des Wirtschaftswunders verwenden wollen.

Wir haben uns dafür entschieden, weil es eine Vielzahl von wichtigen gesellschaftlichen Gründen gibt, die ein digitales Wirtschaftswunder erfordern oder von diesem profitieren werden. Im Grunde lassen sich diese Gründe in vier Themenfelder zusammenfassen, die bei der Bewertung von Artikel für die d1g1tal AGENDA herangezogen werden und uns die Richtung unserer Arbeit vorgeben:

  • Demografie (Der Kampf zwischen alt und jung)
  • Geografie (Die unterschiedliche Geschwindigkeit der Regionen)
  • Bildung (Der vergessene Bereich)
  • Nachhaltigkeit (Nicht ohne Digitalisierung)

Von der Digitalisierung aller Lebensbereiche profitiert zuallererst die junge Generation, da sie offen und aufgeschlossen mit neuen Technologien umgehen kann und sich so das Leben einfacher und bequemer gestalten kann, als je zuvor. Die schnelle Entwicklung läßt aber viele ältere Generationen rat- und sprachlos zurück. Bedingt durch den demografischen Wandel in entwickelten Ländern ist aber die Gruppe der Ratlosen größer geworden. Deren Unzufriedenheit bzw. Sprachlosigkeit äußern sie in den Medien, die sich noch beherrschen. Und so zeigt sich vor allen bei den nicht digitalisierten Wahlen, dass die Diskrepanz zwischen alt und jung immer größer geworden ist. Seien es die Brexit Wahlen oder die Wahlen des amerikanischen Präsidenten, den Ausschlag für das letztendliche Ergebnis gaben die älteren Wähler, die auf diese Weise ihren Unmut über ihre angehängte Lage geäußert haben, während die Jüngeren sich in den sozialen Medien über das Endergebnis geäußert haben. Ein digitales Wirtschaftswunder kann also nur gelingen, wenn auch die Generationen mit eingebunden werden, die vor der Erfindung des Internets auf die Welt gekommen sind. Diesen wollen wir als d1g1tal Agenda Themen so aufbereiten, dass Sie mitreden können und sie mit den “jungen Wilden” zusammenbringen, um so Neues zu erschaffen. Dafür dann auch der zweite Teil Entrepreneurship.

Neben diesem immer stärker sichtbaren Generationenkonflikt haben wir bei unseren Reisen speziell durch Deutschland eine immer größere Kluft zwischen den Großstädten und den ländlichen Regionen festgestellt. Während in Großstädten – sicher auch bedingt durch die jungen Studentengenerationen – der Wunsch nach digitalen und einfachen Lösungen immer größer wird, scheint in manchen Regionen, trotz einer hohen Industriedichte, die Zeit stehen geblieben. Entfernungen von 100km zwischen einer Großstadt und der nächsten Mittelstadt gleichen manchmal Zeitreisen, was das Verständnis für Technologien und Möglichkeiten betrifft. Das heißt nicht, das nicht auch in ländlichen Regionen mit digitalen Technologien gearbeitet wird. Es heißt aber, das die Geschwindigkeit, die aufgrund der hohen Vernetzungsdicht in Ballungsräumen entsteht, in den ländlichen Regionen nicht mehr da ist. Tredns und Ideen setzen sich so in stark vernetzten Gegenden deutlich schneller durch und führen zu Wettbewerbsvorteilen in diesen Gegenden. Nicht umsonst versuchen deutsche Industrieunternehmen durch eine Präsenz im Silicon Valley von der dort herrschenden nahezu Echtzeitkommunikation zu profitieren. Mittelständische Unternehmen können da nicht mithalten und sind auf andere Wege angewiesen um von der Innovationskraft zu profitieren. Auch das ist ein Ziel unseres Magazins: Die Vernetzung zwischen Unternehmen zu verstärken um so Innovationen zu fördern. Für uns heißt es dann Digitales Wirtschaftswunder, wenn wir es schaffen können in allen Regionen gleichermaßen erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle zu etablieren.

Dazu gehört auch einer der nahezu vergessenen Bereiche unserer Gesellschaft. Egal welche Regierung in den letzten Jahrzehnten verantwortlich war – ein Bereich wurde immer vernachlässigt: Die Bildung. Egal, mit welchem Unternehmer aus welcher Branche man auch immer sich unterhält, alle beklagen eine abnehmende Allgemeinbildung, von einer digitalen Bildung ganz zu schweigen. Wenn jetzt Innenminister Gesetze fordern um unerwünschte Meinungsäußerungen in sozialen Netzwerken zu verbieten, dann ist das nichts weiter als die Behandlung eines Symptoms, das durch mangelnden Bildung ausgelöst wurde. Denn vielen der Kommentatoren in den sozialen Netzwerken scheint noch immer nicht klar zu sein, was sie dort tun. Aber auch das ist nur ein kleiner Ausdruck dafür, dass wir die jungen Menschen nicht mehr auf die reale Welt vorbereiten. Dass es immer noch Schulen gibt, die mit einem veralteten Computerzimmer auskommen müssen, dass es an Universitäten teilweise immer noch kein freies WLAN gibt und dass digitale Lernmethoden in der pädagogischen Ausbildung immer noch keine Rolle spielt wiegt da viel schwerer und erklärt, warum junge Menschen Digitalisierung zwar nutzen, aber nicht verstehen und schon gar nicht dazu nutzen könne, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die letzte große digitale Erfindung aus Deutschland hat nach 50 Jahren gerade ihren Patentschutz verloren – das MP3 Format. Seither fand die Innovation woanders statt und das ist sicher auch der Bildungspolitik geschuldet. Als d1g1tal Agenda wollen wir versuchen die guten Beispiele von digitalen Entrepreneurship in den Mittelpunkt zu rücken und ein klein wenig dazu beitragen, dass digitale Bildung auch wieder einen höheren Stellenwert bekommt.

Last but not least braucht unserer Umwelt ein neues (digitales) Wirtschaftswunder. Es ist wohl unbestritten, dass sich unsere Umwelt immer stärker verändert und das nicht zum Guten. Vögel verschwinden aus unseren Wälder und Wiesen, Korallenriffe sterben ab, Jahreszeiten verschieben sich und unser Essen ist immer stärker industrialisiert. Digitale Technologien können dabei helfen, die Folgen schneller und direkter sichtbar zu machen. Und sie können helfen Folgen abzumildern oder sogar Menschen zu einem besseren Umweltverhalten zu erziehen. Und sie können es schaffen, dass komplexe Problemlösungen einfacher anzuwenden sind und einen größeren Nutzen bringen. Denn da wo nicht überproduziert wird, da wo alles passt und da wo minimale Ressorucen, für einen maximalen Output verbraucht werden, da kann sich dann auch eine nachhaltige Gesellschaft entwickeln. Und nicht nur deshalb werden wir in der d1g1tal AGENDA grünen digitalen Technologien immer einen Platz einräumen.

Sie sehen, ein digitales Wirtschaftswunder ist nötig. Dafür brauchen wir Mut und Entrepreneurship. Wir wollen das fördern und begleiten, soweit es in unserer Macht steht. Und wenn Sie das ähnlich sehen, dann freuen wir uns über Ihre Unterstützung, in welcher Form auch immer.

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