Das Internet of Things (IoT) ist in aller Munde, jedoch noch nicht flächendeckend im Einsatz. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen nutzen aktuell keine IoT-Lösung. Wie das Internet of Things generell sowie speziell in der Fertigung eingesetzt wird, hat jetzt eine Befragung von über 500 Unternehmen ermittelt. Durchgeführt wurde sie von Handelsblatt Research Institute, YouGov und Comarch.
Der Begriff Internet der Dinge bezeichnet die zunehmende Vernetzung zwischen physischen und virtuellen Gegenständen sowohl untereinander als auch nach außen hin mit dem Internet. Die Gegenstände können so selbstständig über das Internet kommunizieren und so verschiedene Aufgaben für den Besitzer erledigen. Die technologische Entwicklung ist in den letzten zehn Jahren immer weiter vorangeschritten, so dass es heute eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten gibt: Von Smart Home, Car und City bis hin zu Smart Manufacturing.
Wo kommt IoT-Technologie zum Einsatz?
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (55 Prozent) nutzt keine IoT-Lösung.
Bei den Unternehmen, die solche Lösungen nutzen, kommen sie am häufigsten im Bereich der Zeiterfassung zum Einsatz. Dies ist bei 18 Prozent der befragten Unternehmen der Fall. IoT-Technologie findet häufiger bei größeren Unternehmen Anwendung.
IoT-Lösungen in der Fertigung
Eine Branchenbetrachtung zeigt, dass IoT-Lösungen vorrangig im Industriebereich (Produktion: Auto, Maschinen, Technologie, Sonstiges) zum Einsatz kommen, dort am ehesten in der Produktion. 28% der Befragten aus der Branche nennen dieses Einsatzfeld. 15% nennen die Zeiterfassung über IoT. An dritter Stelle folgt die Lagerlogistik: Die Lagerverwaltung wurde bei 14% der Unternehmen mittels Internet of Things digitalisiert.
Mit IoT die Produktionslinie verschlanken
Ein Einsatzbeispiel in der Produktion ist die Automatisierung der Nachbefüllung nicht bestandsgeführter Materialien an der Produktionslinie. In einer Fließbandfertigung können diverse Rohstoffe aus bestimmten Gründen wie Platzverbrauch nicht vor Ort bereitgestellt werden. Über einen Sender mit Bluetooth-Technologie (z.B. Beacon) und eine Anbindung ans Internet of Things lässt sich der Bestellprozess direkt an der Produktionslinie umsetzen. Dabei wird auch personalisiert erfasst, welcher Produktionsarbeiter die Anforderung getätigt hat. Nachdem der Auftrag im ERP-System synchronisiert, kann der Einkäufer auch noch eine individuelle Prüfung durchführen, wo er das angeforderte Material bestellen könnte. So wird die kontinuierliche Nachschubsteuerung mit dem Modell von E-Kanban sowohl automatisiert als auch personalisiert umgesetzt.
Lagerlogistik mit IoT automatisieren
In der Logistik werden mit IoT Bauteile, Ladungsträger und Betriebsmittel rund um die Uhr verfolgt, um eine lückenlose Kontrolle und schnellen Zugriff zu ermöglichen. Dafür wird der Produktionsbereich in Zonen eingeteilt und mit kleinen Bluetooth-Empfangsantennen nachgerüstet. Auf der Suche nach einem bestimmten Material genügt der Blick auf eine mit App, welche Zugriff aufs IoT-Netzwerk ermöglicht. So können ab dem Zeitpunkt der Bestellung alle Teile eines konfigurierten Produkts vom Zulieferer bis zum finalen Einbau nachverfolgt werden. Umgesetzt wurde dieses Asset-Tracking-Projekt von Comarch an den Centern Connected Industry und Enterprise Resource Planning auf dem RWTH Aachen Campus. Das Projekt läuft erfolgreich im Echtbetrieb, Einsatzgebiet ist unter anderem die Prototypenfertigung des bekannten Elektroautomobils e.GO life in der Demofabrik Aachen.
Trend Analyse IoT – alle Zahlen und Grafiken
Die Trend Analyse „Wie weit sind deutsche Unternehmen mit der Umsetzung neuer EU-Regeln, die 2020 in Kraft treten? Internet of Things, ESEF & E-Invoicing“ steht nun zum Download bereit: https://www.comarch.de/service-und-support/whitepaper-und-webcasts/trend-report-iot-esef-einvoicing/
Datengrundlage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 523 Personen zwischen dem 10. und 16.12.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und setzen sich repräsentativ nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße zusammen. Der Fragebogen wurde vom Handelsblatt Research Institute zusammen mit der Comarch Software und Beratung AG konzipiert.