European Innovation Scoreboard 2020: mehr Innovationen in der EU

Die Kommission hat heute den Europäischen Innovationsanzeiger 2020 (European Innovation Scoreboard) veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass sich die Innovationsleistung in der gesamten EU weiter verbessert und im zweiten Jahr hintereinander die der Vereinigten Staaten übertrifft. Es muss jedoch noch mehr getan werden, um zu weltweiten Innovationsführern wie Südkorea, Australien und Japan aufzuschließen. Die auf Daten aus dem Jahr 2019 beruhenden Ergebnisse verdeutlichen den Nutzen der besseren Koordinierung der Innovationspolitik in der EU, der Unterstützung Europas bei der Verbesserung seiner globalen Wettbewerbsfähigkeit und der Stärkung der Schlüsselrolle von Innovationen bei der Überwindung der Coronavirus-Pandemie.

Thierry Breton, Kommissar für den Binnenmarkt, erklärte: „Der diesjährige Anzeiger beweist, dass die EU bereits ein guter Ort für Innovationen ist, aber wir müssen die Anstrengungen in der gesamten EU verstärken, um globale Lösungen zur Eindämmung des Virus zu finden und gleichzeitig Europa bei der Erholung von der Krise zu unterstützen. Innovation ist mehr denn je wichtig, da sie im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, die Coronavirus-Pandemie zu besiegen.“

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, bemerkte: „Die EU weist den Weg aus der Coronakrise, indem sie ihre Unterstützung für Forschungsanstrengungen intensiviert und verschiedene öffentliche und private Akteure der Innovationsökosysteme sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor zusammenbringt, die in der Lage sind, neue Ideen Wirklichkeit werden zu lassen und das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Die EU nach COVID-19 wird stärker und einiger sein als je zuvor und ihre Kreativität und Innovationsleistung, von der der diesjährige Anzeiger zeugt, zur Geltung bringen.“

Wichtigste Ergebnisse

Innerhalb der EU nimmt die Innovationsleistung stetig zu. Seit einigen Jahren konvergiert die Leistung der verschiedenen Mitgliedstaaten, eine Tendenz, die sich verstärkt.

  • Der diesjährige Innovationsanzeiger ist durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gekennzeichnet. Dies hat sich geringfügig auf die durchschnittliche Innovationsleistung der EU ausgewirkt, hat jedoch die relative Leistung der Mitgliedstaaten gegenüber der Gesamtleistung der EU nicht beeinträchtigt.
  • Schweden ist weiterhin Innovationsführer in der EU, es folgen Finnland, Dänemark und die Niederlande. In diesem Jahr stößt Luxemburg (das zuvor zu den starken Innovatoren zählte) zur Gruppe der führenden Innovatoren und Portugal (vorher ein mäßiger Innovator) zu der der starken Innovatoren.

 

Diagramm: Europäischer Innovationsanzeiger 2020:

Europäischer Innovationsanzeiger – Länder-Rangliste. Die Säulen zeigen die Innovationsleistung 2019 (farbige Säulen), 2018 (horizontale Striche) und 2012 (graue Säulen) im Verhältnis zum EU-Durchschnitt 2012.

  • Im Durchschnitt hat die Innovationsleistung der EU seit 2012 um 8,9 % zugenommen. Seit 2012 ist die Innovationsleistung in 24 EU-Ländern gestiegen. Am stärksten war der Anstieg in Litauen, Malta, Lettland, Portugal und Griechenland.
  • Auf globaler Ebene übertrifft die EU im zweiten Jahr hintereinander die Vereinigten Staaten. Die EU behält einen Leistungsvorsprung gegenüber den Vereinigten Staaten, China, Brasilien, Russland, Südafrika und Indien. Seit 2012 ist die EU weiter hinter Südkorea, Australien und Japan zurückgefallen, während ihr Vorsprung vor den Vereinigten Staaten, China, Brasilien, Russland und Südafrika geringer geworden ist. Unter den Hauptwettbewerbern der EU verzeichnet China seit 2012 den höchsten Anstieg bei der Innovationsleistung, die über fünfmal schneller wächst als die der EU.
  • In ausgewählten Innovationsbereichen stehen folgende EU-Länder an der Spitze: Schweden – Humanressourcen; Luxemburg – attraktive Forschungssysteme, intellektuelles Kapital; Dänemark – innovationsfreundliches Umfeld, Finanzierung und Unterstützung; Deutschland –Unternehmensinvestitionen; Portugal – Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen; Österreich – Verknüpfungen und Zusammenarbeit; Irland – Auswirkungen auf Beschäftigung und Absatz.

 

Hintergrund

Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt in beispielloser Weise erschüttert und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften, Volkswirtschaften, Gesundheits- und Sozialsysteme auf die Probe gestellt. Die EU hat alles in ihrer Macht Stehende getan, um das Leben zu schützen und zugleich den Binnenmarkt zu erhalten und die europäische Wirtschaft zu unterstützen. Forschung und Innovation haben sich als wesentlicher Bestandteil der koordinierten Antwort der EU auf die Krise erwiesen und werden für die Unterstützung der nachhaltigen und inklusiven Erholung Europas von entscheidender Bedeutung sein. Die Messung der Innovationsleistung ist ein Schlüsselelement zur Erreichung dieses Ziels.

Der Europäische Innovationsanzeiger verdeutlicht den Einsatz der EU und der Mitgliedstaaten für Forschung und Innovation. Er unterstützt auch die Entwicklung politischer Ansätze, mit denen die Innovation in Europa gestärkt und politische Entscheidungsträger in einem sich rasch wandelnden und sich weiterentwickelnden globalen Kontext mit Informationen versorgt werden sollen.

Etwa zwei Drittel des europäischen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahrzehnten sind auf Innovationen zurückzuführen. Forschung und Innovation stärken die Widerstandsfähigkeit unserer Produktionssektoren, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften und den digitalen und ökologischen Wandel unserer Gesellschaften. Sie sorgen auch für die Vorbereitung auf die Zukunft und sind von entscheidender Bedeutung für die Verwirklichung des Europäischen Grünen DealsHorizont Europa, das Forschungs- und Innovationsprogramm der EU für die Jahre 2021 bis 2027 mit einer vorgeschlagenen Mittelausstattung von 94,4 Mrd. EUR, wird dazu beitragen, den ökologischen und digitalen Wandel Europas voranzutreiben, wie auch in der neuen Industriestrategie der EU unterstrichen wird.

 

Weitere Informationen

Europäischer Innovationsanzeiger 2020:

Bericht über die Methodik des EIS 2020

Fragen und Antworten zum Europäischen Innovationsanzeiger 2020

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