Irdische Probleme werden in den Sternen gelöst

Es ist nicht ganz sicher, ob die Bestrebungen einzelner Länder, den Weltall als Ressourcenquelle zu nutzen, wirklich dazu dienen wird, Ressourcenmangel auf der Erde zu beheben und so auch andere Umweltprobleme zu lösen. Es ist aber vermutlich doch vor allem eine Diskussion, die davon ablenken soll, dass wir seit vielen Jahrzehnten über unseren Möglichkeiten leben. Und es erscheint vielen Politikern einfacher zu sein, die Rohstoffe ferner Planeten auszubeuten, als mit intelligenten Strategien Ressourcen effizienter zu verwenden und vor allem mehrfach. Und doch diskutierten die Teilnehmer des Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongresses, kurz #KongressBW des Landes Baden-Württemberg, der am 17. und 18. Oktober in Karlsruhe stattfand, auch die Möglichkeit das All als Rohstoffquelle zu nutzen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung mit weit über 800 Besucher, standen dann aber doch eher irdische Lösungen, die sich zwischen Blockchain und Kreislaufwirtschaft bewegten.

Leider fielen sowohl der Stammgast und Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann, als auch beide angekündigten Umweltminister (des Landes und des Bundes) aus, wurden aber durch Ihre Vertreter, allen voran Ministerialdirigent Helmfried Meinel, hervorragend ersetzt. So stellte er in seinem Eröffnungsvortrag ein breites Themenspektrum beginnend bei der zunehmenden Ressourcenverschwendung bis zum Appell für ein intelligentes Wachstum in den Raum, das im weiteren Verlauf durch eine Vielzahl neuer und intelligenter Ideen zu mehr Nachhaltigkeit, insbesondere unter Nutzung digitaler Technologien, ergänzt wurde.

Sehr deutlich wurde im Rahmen des Kongresses, dass die wichtigsten Ressourcen des Landes Baden-Württemberg in seinen Menschen liegen und nicht unter der Erde. Denn Innovation, Unternehmergeist und Sparsamkeit und Sparsamkeit sind Tugenden, die dabei helfen Rohstoffe sinnvoll und vor allem Nachhaltigkeit zu nutzen. Ein Beweis dafür tritt die vor Ort vorgestellte Ultraeffizienzfabrik des Landes an. In ihr vereinen sich innovative digitale Technologien mit Ingenieurskunst und dem Effizienzgedanken, der sich in eine nahezu auf Null gedrückten Verwendung externer Ressourcen, wie Energie, zeigt.

Einen eindrücklichen Appell an eine nachhaltige digitale Revolution richtete Jochen Wermuth, seines Zeichens einer der wichtigsten deutschen Geldgeber für nachhaltige Unternehmen, an die Besucher und zeigt dabei sehr launisch die derzeitigen Probleme der deutschen Industrie auf und dass diese sehr schnell den Anschluss an eine sich immer stärker in Richtung nachhaltiges Wirtschaft verlieren wird. Seiner Meinung nach steht die Industrie damit nicht nur vor einem Wandel in Richtung Digitalisierung, sondern auch in Richtung Nachhaltigkeit. Aber er machte auch Mut, denn mit Unternehmertum und Innovationskraft können Unternehmen beide Herausforderungen bewältigen. Sie müssen nur endlich anfangen, alte Zöpfen, wie Verbrennungsmotoren, abzuschneiden.

Den zweiten Tag eröffnete Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg mit dem bereits erwähnten Blick in die Sterne und dem möglichen Ziel einer Nutzung von Rohstoffen von anderen Planeten. Nach diesem sehr optimistischen Auftakt wurde die Rede der Ministerin deutlich nachdenklicher ob der bevorstehenden Herausforderungen nicht nur in Bereich der Ressourcenbeschaffung, sondern auch vor dem Hintergrund des industriellen Umbruchs, der nicht nur dem Land Baden-Württemberg bevorsteht. Aber auch sie verwies auf die Innovationskraft des Landes und seiner wichtigsten Ressourcen den Menschen.

In den unzähligen Foren diskutierten die Teilnehmer dann im Detail, wie unter anderem die digitale Technologie der Blockchain dabei helfen kann, Ressourcen nicht nur sauber und sicher zu fördern, sondern auch deren Wiederverwendung im Rohstoffkreislauf lückenlos zu dokumentieren. Damit können bereits heute Produkte in Sekundenschnelle auf ihre möglichen gefährlichen Inhaltsstoffe überprüft und im Zweifelsfall zurückgezogen werden. Aber auch Themen zu Förderung von Vorhaben zur Ressourceneffizienz wurden diskutiert und in diesem Rahmen auch zum ersten Mal der Keffizienzgipfel-Award verliehen, der besondere Leistungen bei der Einsparung von Ressourcen würdigt. Und diesen ersten Preis konnte die Profilmetall GmbH für sich beanspruchen.

Begleitet wurde der Kongress durch eine abwechslungsreiche Ausstellung, bei der sich Initiativen und Unternehmen vorstellten, die sich in besonderer Weise für eine effiziente Rohstoffnutzung einsetzen.

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