d1g1tal AGENDA BLOG series: PLM in der Praxis Teil 4 (CAD)

Wie smart entwickeln die Fertigungsbetriebe heute? Hut ab, mit dieser, durchaus nicht so ohne Weiteres zu beantwortenden Fragen haben sich die Firmen d1g1tal AGENDA, E | B | M, helbling, SCHWINDT DIGITAL, TECHNODAT und Wölfel intensiv beschäftigt und hierzu einen Fragenkatalog von insgesamt zehn Fragen formuliert. Wenn Sie noch mitmachen wollen, nur zu. Es sind noch Plätze zu vergeben. Mehr hierzu unter survey-digital.info.

Insgesamt beruht die hier reflektierte Auswertung auf mehr als 100 Rücksendungen. Sie ist also aussagekräftig, und zwar in dem Sinne, dass sie den Stand der PLM-Implementierung wiederspiegelt. Die Ergebnisse wollen wir mit Ihnen in insgesamt zehn Blogbeiträgen diskutieren.

Frage 4: Wie ausgeprägt ist die Digitalisierung (im Sinne der Nutzung des 3D-Master) Ihres Produktentstehungsprozesses?

a) Wir verwenden CAD-Systeme zur Produktentwicklung. Von 3D-Modellen werden technische Zeichnungen zur internen und externen Verwendung abgeleitet. Die prozessrelevanten Zeichnungen…
b) Wir stellen 3D-Daten in ihrem aktuellen Änderungsstand allen Bereichen zur Verfügung. Die Gewerke haben damit immer die neuesten 3D-Daten und können ihre spezifischen Zeichnungen…
c) Wir versuchen zumindest intern zeichnungslos zu arbeiten. Die 3D-Modelle sind Basis für Toleranzangaben, Simulation, Werkzeugbau und weitere modellbasierte Prozesse.
d) Alle Gewerke arbeiten mit einem einheitlichen 3D-CAD-System. So vermeiden wir zeitaufwändige Datenkonvertierungen zwischen den Systemen und Qualitätsprobleme durch…
e) Alle Gewerke arbeiten mit einem einzigen Datenmodell. So können alle Änderungsanpassungen beispielsweise aus Simulation, Werkzeugbau direkt in das Ausgangsmodell zurückgeführt werden.

Wir müssen (mit einem gewissen Bedauern) zur Kenntnis nehmen, dass nach wie vor die Zeichnungsableitung aus dem 3D-Modell zur Speißung von Downstream-Prozessen Standard in der Fertigungsindustrie ist. 54 Prozent der Befragten bestätigen diese Feststellung. Immerhin: 33 Prozent geben an, dass in ihren Unternehmen gewerkeübergreifend mit einem einheitlichen 3D-CAD-System gearbeitet wird, um die Problematik von Datenkonvertierung zu vermeiden. Lediglich 14 Prozent gaben darüber hinaus an, mit dem gleichen Datenmodell zu arbeiten.

Der Einstufungsindex im Rahmen dieses PLM Contest lautet für diese Frage daher:

4,7 von 10 Punkten.

Unser Fazit: Die Frage verweist auf einen Fakt, bei dem es noch viel Potenzial zu heben gilt. Denn ein durchgängiges Datenmodell ist eine wesentliche Voraussetzung, um effektiv digitale Zwillinge zu erzeugen. Doch, warum wird der „Digitalisierungskiller“ technische Zeichnung so gerne verwendet? Die Antwort, die man oft zu hören, klingt plausibel: Das 2D-PDF kann jeder lesen. Aber: technische Zeichnungen sind schnell veraltet und schnell mit Informationen überfrachtet. Hinzu kommt, dass die technische Zeichnung das ist, was im US-amerikanischen als „Dead End“ bezeichnet wird, als Sackgasse. Die dort dargestellten Metadaten sind nicht maschinenlesbar und damit für Folgeprozesse, etwa jene, die Algorithmen des maschinellen Lernens nutzen, unwiederbringlich verloren. Daher machen wir uns für den 3D-Master und seinen PMIs stark, ganz nach dem Motto: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ein 3D-Master mehr als tausend technische Zeichnungen.

Hier geht es zur Analyse der fünften Frage.

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