MÜNCHEN, Ende Februar (bv). Auf der Leitmesse Digital Factory der kommenden Hannover Messe 2017 wird Künstliche Intelligenz im Zusammenhang von Industrie 4.0 eines der Fokusthemen sein. Hierzu hatte der Veranstalter, die Deutsche Messe AG (Hannover), Fachjournalisten in die weltweite Zentrale des neuen IBM-Geschäftsbereichs Watson IoT und gleichzeitig neuer Standort für das erste europäische Watson Innovation Center zu einem Presse-Roundtable geladen.
Insgesamt hat IBM rund 200 Millionen US-Dollar in den neuen Hauptsitz und seine Laboratorien im Norden der bayerischen Landeshauptstadt investiert, dessen Ziel es ist, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale für das Internet der Dinge (IoT) gemeinsam mit Kunden auszuloten. Unser Bild zeigt einen humanoiden Roboter, der die Besucher im 23. Stock der Twin Towers in München empfängt.
Ziel ist es, ein weltweites Innovationsökosystem aufzubauen, das künstliche Intelligenz und IoT zu einem kognitiven IoT erweitert. Partner sind unter anderem BMW, die europäische Technologie-Initiative EEBus, BNP Paribas, Capgemini, Tech Mahindra und Avnet.
Mit dem weltweiten Watson IoT-Headquarter beschreitet IBM neue Wege der Zusammenarbeit: So werden in so genannten Collaboratories – eine Neuschöpfung aus den Worten „Collaboration“ und „Laboratories“ – IBM-Experten gemeinsam mit Kunden, Partnern und Forschungseinrichtungen an neuen kognitiven Technologien und Lösungen arbeiten. Dabei kommen neue Cognitive Services zum Einsatz, zum Beispiel in dem bekannte Technologien, wie die Mustererkennung, mit AI Add-ons verbunden werden. So lassen sich Video/Image/Audio Analytics Watson APIs nutzen, um bei unstrukturierte Daten, einschließlich Videos, Bildern und Audio, Korrelationen oder Anomalien festzustellen. Dieses Wissen kann mit Maschinendaten kombiniert werden, um ein besseres Verständnis vergangener Ereignisse sowie neuer Situationen zu erhalten. Im Grunde genommen handelt es sich bei Watson IoT um eine systematische Weiterentwicklung des bestehenden Dienstleistungsangebots von IBM.
Wachsender Zuspruch
Das Interesse an der Digital Factory ist enorm. Insgesamt belegt die Digital Factory im Rahmen der Hannover Messe 2017 rund 11 000 qm Ausstellungsfläche in den Hallen 6, 7 und 8. Aufgrund der Nachfrage wird zusätzlich auch Fläche in der Halle 17 belegt. Von konventionellen MCAD-Systemen bis hin zur Künstlichen Intelligenz und Cloud Services reicht mittlerweile das Ausstellungsspektrum.
In Halle 6 sind die Themen CAx und PLM zu finden – mit namhaften Systemanbietern wie Autodesk, Dassault Systèmes, Eplan Software & Service, IGE-XAO, PTC sowie Siemens PLM Software. Der Bereich Additive Manufacturing ist erstmals, aufgrund der Nähe zu den MCAD-Anbietern und dem Thema Leichtbau der Leitmesse Industrial Supply, in Halle 6 gezogen. Arburg, HP, Stratasys sowie EOS geben einen Überblick über neue Verfahren im 3D- und 4D-Druck. Begleitend dazu findet am 27. und 28. April das 3. Additive Manufacturing Symposium im Convention Center (CC), Saal Heidelberg statt. Ein weiteres Highlight ist das CAE-Forum. Es ist der zentralen Anlaufpunkt für die Themen der numerischen Simulation, 3D-Visualisierung und 3D-Druck/Scan.
In Halle 7 konzentrieren sich MES- und ERP-Systemanbieter sowie IoT-Plattformen. Bosch, IBM, Microsoft und SAP haben ihre Auftritte vergrößert. Ebenso sind Intel, die Software AG sowie Huawei dort vertreten. Das Thema MES wird unter anderem von MPDV und Forcam vertreten. PSI Automotive & Industrie stellt ERP-Lösungen vor. Ein neuer Aussteller der Digital Factory ist Amazon Web Services (AWS): Der Cloud-Anbieter präsentiert sich im Freigelände, zwischen den Hallen 7 und 14, im Süden des Messegeländes. Auf der Internationalen MES-Tagung diskutieren Experten zum Thema „Ist Industrie 4.0 ohne MES (un)denkbar?“ Die Veranstaltung findet am Messe-Donnerstag, 27. April, im Convention Center im Raum 3A statt. Erstmals gibt es im Anschluss an die Tagung eine Guided Tour „MES-Sloutions“. Besucher werden in die Hallen der Digital Factory sowie Industrial Automation geführt, wo Aussteller MES-Lösungen für die Prozessindustrie und der diskreten Fertigung zeigen.