Mit BIM weniger Verschwendung in der Fabrikplanung

Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 5 800 genehmigungspflichtige Fabrikgebäude mit einem Gesamtvolumen von 4,7 Milliarden Euro gebaut. Rund 60 Prozent dieser Projekte verfehlen allerdings die Kostenziele. OpenBIM kann hier helfen.

Industriebauten werden oft in Hinsicht auf den Kostenrahmen zu großzügig geplant. Die Contact Software GmbH aus Bremen wollen daher das Building Information Modeling (BIM) im Fabrikkontext besser verankern. In einem neuen Forschungsprojekt arbeiten sie an einem neuen Lösungsansatz, der bei Planung, Bau und in der späteren Betriebsphase Fehler besser verhindern und Kosten senken soll.
Thomas Dickopf von der neu gegründeten Contact Research leitet ein seit September laufendes Forschungsvorhaben zu BIM (siehe auch hier), bei dem der PLM-Systemanbieter Konsortialführer ist. Im Projekt FaBIM arbeiten wissenschaftliche und industrielle Fachleute aus den Bereichen BIM und Fabrikplanung zusammen. Dabei sind das Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, die Unternehmen Building Information Management GLW, ifp consulting – Institut für Produktion und Logistik, Kohlbecker Gesamtplan sowie Eberle als assozierter Partner.

OpenBIM steht für 5 Dimensionen

Zuerst definiert das Konsortium ein methodisch passendes Vorgehen für die Planungs-, Bau- und Betriebsphase einer Fabrik. Im zweiten Schritt entwickeln die Partner auf Basis der Contact-Elements-Plattform eine gemeinsame OpenBIM-basierte Datenumgebung (Common Data Environment, CDE) für den IFC-basierten Austausch und das Management von Projekt- und Produktinformationen. „Beim Projektmanagement verfolgen wir einen 5D-BIM-Ansatz, um Termine und Kosten einzuhalten“, erklärt Thomas Dickopf und fügt hinzu: „Zudem wollen wir die CDE-Plattform so konzipieren, dass sie alle Prozesse im Lebenzyklus einer Fabrik durchgängig unterstützt.“ Aus den Daten der Planungs- und Ausführungsphase wird ein digitaler Zwilling für das Gebäude und die Produktionsanlagen erstellt. Er soll später für diverse IoT- und VR/AR-Anwendungen im Betrieb zu nutzen sein.
Im Projekt setzt das Konsortium auf eine kontinuierliche Potenzialanalyse, indem es zum einen seine Arbeitsergebnisse am Beispiel der Firma Eberle validiert. Der Hersteller von industriellen Bandsägen und anderen Bandstahl-Produkten will seine Produktion von der Augsburger Innenstadt ins Umland verlagern und plant dort ein neues Fabrikgebäude. Zum anderen werden die Ergebnisse in verschiedenen Arbeitsgruppen des VDI und des BuildingSmart Deutschland e.V. vorgestellt und diskutiert, um die Standardisierung im Kontext BIM-basierte Fabrikplanung zu unterstützen.

FaBIM auf Basis eines OpenBIM-Ansatzes hat eine Laufzeit von drei Jahren, wird mit Mitteln der BayVFP Förderlinie Digitalisierung des Freistaates Bayern unterstützt und vom VDI|VDE|IT als Projektträger betreut.       

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