Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, hat heute auf dem Kundenevent Cisco Connect dazu aufgerufen, die Digitalisierung kleiner und mittelständischer Betriebe in Europa voranzutreiben. Denn durch das Internet der Dinge (IoT) seien Industrieunternehmen inzwischen Konkurrenten großer Digital-Unternehmen, die auch in immer mehr Kernbranchen des Landes Baden-Württemberg vordringen. Insbesondere der Mittelstand müsse befähigt werden, besser an der Digitalisierung zu partizipieren. Dazu müsse nun der Bund verstärkt in den Breitbandausbau investieren und der Schutz von sensiblen Daten gewährleistet werden. Denn „ein Mittelständler, der sich aus Angst vor dem Verlust seiner Geschäftsgeheimnisse nicht in die Cloud traut, verliert den Anschluss.“
Aus der voranschreitenden Digitalisierung erhofft sich Kretschmann eine nachhaltige Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs durch effizientere Produktions- und Logistik-Prozesse. Außerdem fordert er mehr intelligente Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing in der Verkehrspolitik. Insbesondere für mittelständische Unternehmen in den ländlichen Regionen sei die Digitalisierung außerdem eine Chance, um für junge Fachkräfte attraktiver zu werden. Für junge Menschen sei die „digitale Kultur zur zweiten Natur geworden.“
Zum Abschluss seines Vortrags unterstrich Winfried Kretschmann das Motto „Heimat, Hightech, Highspeed“, unter das er im Oktober seine Regierungserklärung zur weiteren Förderung der Digitalisierung des Landes Baden-Württemberg gestellt hatte. Die Industrieunternehmen des Bundeslandes seien prägend für die Entwicklung und Implementierung von Zukunftstechnologien. Daher müsste man den inzwischen auch außerhalb Deutschlands gebräuchlichen Begriff für digitalisierte und automatisierte Fertigungsprozesse eigentlich im Dialekt aussprechen: „Induschtrie 4.0“, beschloss Kretschmann seinen Vortrag augenzwinkernd. Der Schwabe kann eben alles, außer hochdeutsch.