Werkzeugkasten für die Digitalisierung

Seit Januar 2018 folgt Baris Ergun als neuer CEO auf den bisherigen Chief Executive Officer Werner Strub des Karlsruher Softwareanbieters Abas Software zurückzieht. Die neue Führung steht insbesondere für den Ausbau des Produkt- und Leistungsportfolios und mehr Nähe zum Maschinen- und Anlagenbau.

Erguns Devise lautet: „Abas für noch mehr Unternehmen noch attraktiver machen“, beispielsweise durch Open-Source-Optionen in bestimmten Bereichen und einer zunehmenden Fokussierung auf Cloud-Angebote. Denn kaum eine Branche ist so sehr von der Digitalisierung betroffen, wie die fertigende Industrie. „Unser Kernmarkt“, wie Ergun hervorhebt. „Hier gilt es, diese Unternehmen schnell und beweglich zu machen. Damit meine ich, sie zu disruptiver Innovation und ständiger Veränderung ihrer Geschäftsprozesse zu befähigen. Ob es um die Integration von Cloud-Technologien, Big Data oder Machine Learning geht, die Kunden erwarten heute offene, flexible Systeme, die sie nicht begrenzen.“

In diesem Zusammenhang spielt eine gut aufgestellte, flexible IT eine große Rolle, da Unternehmen heute auf kürzere Innovationszyklen eingehen müssen. Organisatorische Agilität sei die Antwort von Abas: So dürfe ERP nicht länger das Korsett, sondern eher ein Werkzeugkasten der neuen Generation sein. Den Unternehmen soll die Möglichkeit gegeben werden, auf der Geschäftsprozessebene zu definieren, wie sie arbeiten wollen. Dabei verändert sich die zentrale Rolle der IT, weil heute immer mehr Entscheidungen hinsichtlich Werkzeugen und Prozessen auf Abteilungsebene getroffen werden. „Wir ERP-Anbieter müssen also Mitarbeiter und Abteilungen bieten, die das Tagesgeschäft unserer Kunden so unterstützen, dass sie Zugriff auf die erforderlichen Technologien erhalten – möglichst einfach, wie bei einem App-Store“, erklärt der neue CEO die Herausforderung für sein Unternehmen. Und hebt gleichzeitig die Notwendigkeit der jeweiligen Branchenkompetenz hervor.

Branchenwissen zwingend vorausgesetzt

„Sie können ein Unternehmen nicht dabei unterstützen, wettbewerbsfähiger zu werden, wenn Sie nicht die spezifischen Herausforderungen, KPIs und Wettbewerbsfaktoren der Branche kennen. Wir bauen unser Beratungsangebot dahin gehend auf, ein Unternehmen nicht nur wirtschaftlicher oder schneller zu machen, sondern es auch in die Lage zu versetzen, auf entscheidende neue Technologien zu reagieren. Ob 3D-Druck, smarte Tools oder die Einbeziehung von Big Data in der Vertriebsoptimierung – wenn es sich um einen Gamechanger in der Branche handelt, müssen wir aufzeigen, wie man ihn im Unternehmen integrieren kann“, so Ergun weiter. So ist beispielsweise die Automotive- und Zulieferindustrie ein wichtiges Segment im Abas-Kundenportfolio: eine Branche, die nicht nur wegen der Elektrifizierung des Autos Flexibilität in ihrer Ausrichtung an den Tag legen muss, sondern bereits jetzt einen sehr hohen Organisations- und Effizienzgrad aufweist.

Ob digitale Services im Automobilsektor oder Big Data in der Vertriebsoptimierung, die Ansammlung von Daten nimmt stetig zu. Damit verbunden sind neue Aufgaben für Unternehmen und Systeme, erst recht, wenn am 28. Mai 2018 dieses Jahres die Europäische Datenschutzgrundverordnung in Kraft tritt. Hieraus ergeben sich auch Änderungen für ERP-Systeme.

Grundsätzlich gilt: Ohne eine entsprechende Gestaltung der IT-Systeme ist die Einhaltung der neuen Vorschriften in Zukunft nicht möglich. „Die neuen Regelungen werden unmittelbare Auswirkungen auf ERP- und CRM-Systeme haben. Wir arbeiten daran, Abas-Systeme möglichst schnell mit Features auszustatten, die den unerlaubten Zugriff auf Daten verhindern oder die Datensuche und -löschung vereinfachen. Auch die Voreinstellung automatischer Speicherfristen und Zugriffsbeschränkungen wird geprüft, sofern unsere ERP-Lösung das führende System bei der Kundendatenverwaltung ist“, erklärt Ergun.

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