d1g1tal AGENDA BLOG series: PLM in der Praxis Teil 2 (IT-Plattformen)

Wie smart entwickeln die Fertigungsbetriebe heute? Hut ab, mit dieser, durchaus nicht so ohne Weiteres zu beantwortenden Fragen haben sich die Firmen d1g1tal AGENDA, E | B | M, helbling, SCHWINDT DIGITAL, TECHNODAT und Wölfel intensiv beschäftigt und hierzu einen Fragenkatalog von insgesamt zehn Fragen formuliert. Wenn Sie noch mitmachen wollen, nur zu. Es sind noch Plätze zu vergeben. Mehr hierzu unter survey-digital.info.

Insgesamt beruht die hier reflektierte Auswertung auf mehr als 100 Rücksendungen. Sie ist also aussagekräftig, und zwar in dem Sinne, dass sie den Stand der PLM-Implementierung wiederspiegelt. Die Ergebnisse wollen wir mit Ihnen in insgesamt zehn Blogbeiträgen diskutieren.

Frage 2: Schätzen Sie anhand der folgenden Aussagen zu IT-Anwendungen in Ihrem Betrieb ein:


a) Wir verwenden durchgängig Officeanwendungen. Die Dokumente werden teilweise zentral, teilweise lokal gespeichert.
b) Die Mitarbeiter haben gemeinsamen Zugriff auf die Unternehmensdokumente. Die Zusammenarbeit wird per MS Sharepoint, Serverfreigaben oder ähnlichem organisiert.
c) Wir haben eine Reihe unserer Anwendungen in isolierten Datenbanken integriert.
d) Wir haben eine zentrale Datenbank-Anwendung (wie SAP). Über diese koppeln wir diverse Anwendungen.
e) Wir setzen auf eine durchgängige IT-Plattform, welche alle relevanten Prozesse mit Informationen versorgt. Alle Mitarbeitenden, auch dezentral, haben Zugriff darauf.

Wenig überraschend, dass nach Altvätersitte Officeanwendungen hoch im Kurs sind (53 Prozent der Rückläufer). Nach unserem Verständnis ist dies etwa so wie mit der Jungsteinzeit (Neolithikum), nämlich der Übergang von einer Sammelkultur hin zu einer Bauernkultu, in der es galt, Nutzplanzen zu domestizieren – sprich: Daten und Dokumente für die Mehrfach- und Wiederverwendung aufzubereiten. Freilich ist die Zeitrechnung in der IT ein andere, schließlich wird das Ende der Jungsteinzeit auf 3000 bis 1800 v. Chr. datiert. Hier: Eigentlich müssten IT-Plattformen, die ja bereits seit mehr als zehn Jahren auf dem Markt sind (3DExpierence Platform: 2012), schon längst den Office- und Shopfloor domestiziert haben. Also müsste das Ende der Epoche von Officeanwendungen (Sie kennen den Witz: Warum Office 365? Ganz klar. 365 mal im Jahr mindestens eine Überraschung damit) gemäß Frage 2a) mit einer Schonfrist von 5 Jahren um 2018 gewesen sein. Nun ja, wir üben uns in Geduld, zumal der Zuspruch zu 2b) bei 60 Prozent liegt und die Nutzung von IT-Plattformen bei immerhin 14 Prozent liegt. Hinweis: Auch hier sind Mehrfachnennungen möglich.

 

Der Einstufungsindex im Rahmen dieses PLM Contest lautet für diese Frage daher:

5,2 von 10 Punkten.

Unser Fazit: Natürlich sind Office-Anwendungen grundsätzlich nichts Verwerfliches. Der Mehrwert erschließt sich aus der Art der Anwendung, zumal mit Geschäftspartner weltweit zeitnah Informationen ausgetauscht werden können. Warum stehen wir dennoch E-Mail & Co. skeptisch gegenüber? Wenn Sie sich Ihr E-Mail-Programm genauer ansehen, fällt Ihnen sicherlich der kleine Briefumschlag auf dem Icon der Anwendung auf. Es ist ein Hinweis darauf, dass die damit verbundene IT-Anwendungsphilosophie eigentlich nur danach trachtet, papierbasierte Prozesse mit dem PC nachzubilden. Etwa auch der Papierkorb. Das ist weit weg von dem, was man heute als „Post-Gegenwart von IT-unterstützten Abläufen“ bezeichnen könnte.
Dokumente sollte als „Silos“ (auch: „Container“) mit Informationen aufgefasst werden und Folgeprozesse haben keinen unmittelbaren Zugriff auf den Inhalt. Datenbanken sind in dieser Hinsicht wesentlich besser konzipiert, weil sich Objekte und die damit verbundenen Artefakte (Metadaten) viel besser teilen lassen. Allerdings haben sich über die Jahre hinweg viele datenbankbasierten Spezialanwendungen in die Betriebe eingeschlichen, die untereinander nicht miteinander können. Dies führt zu erheblichen Redundanzen bei der Datenhaltung und Inkompabilitäten, weil die unterschiedlichen Datenbankinhalte teilweise lediglich unterschiedliche Sichtweisen auf den gleichen Gegenstand widerspiegeln, die Gesamtsicht aber fehlt. Ziel muss es sein, alle relevanten Informationen eineindeutig im Sinne eines Informationslebenszyklusmanagement zusammenzuführen und sie kontextbezogen den Kollegen, ganz gleich über welches Endgerät, zur Verfügung zu stellen. Nur so werden Daten zu einem wertvollen Stoff, etwa Rohöl.

Hier geht es zur Analyse der dritten Frage.

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