Beschreibung
Blut, Schweiß, Tränen, Oder: Alle guten Dinge sind drei – digitalisieren, digitalisieren, digitalisieren.
Editorial der Ausgabe 2020/01
Die Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede von Winston Churchill gilt als seine berühmteste Rede überhaupt. Churchill hielt sie drei Tage nach seiner Ernennung zum Premierminister am 13. Mai 1940 vor dem britischen Unterhaus. Die kurze Ansprache lautet im Original: „I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat.“
Insbesondere im deutschen Sprachraum hat sich die modifizierte rhetorische Figur „Blut, Schweiß und Tränen“ einen festen Platz gesichert – man beachte, dass die Reihenfolge geändert und das Wort „Mühsal“ (toil) gestrichen wurde. Seine Kraft erhält der Inhalt durch seine schonungslose Offenheit. Im Gegensatz zu der sonst üblichen Neigung von Politikern, Probleme kleinzureden und auf die innere Trägheit der Menschen zu vertrauen – indem man ihnen in Aussicht stellt, möglichst viel für einen möglichst geringen Preis zu bekommen –, betonte der Haudegen die Notwendigkeit großer Opfer durch Anstrengung (Schweiß) und Leiden (Tränen und Blut).
In derart dunklen Zeiten wie damals befinden wir uns derzeit freilich nicht, aber auch wir stehen vor großen Herausforderungen: Die Weltwirtschaft muss nach der Eindämmung der Corona-Krise wieder in Schwung gebracht werden, die Transformation in der Automobilindustrie infolge der Elektromobilität steht an (Beitrag Seite 78), und die Digitalisierung der Industrie insgesamt verlangt beherztes Handeln (Beitrag Seite 54).
Für Bedenkenträger gibt es keine Ausreden mehr; allerdings wird es nicht nur Gewinner geben. Zumindest sind die Vorteile der Digitalisierung nur allzu offensichtlich: Daten und digitale Erlebnisse können nicht auf Halde herum liegen wie unverkaufte Produkte. Konsequent digitalisiert haben Sie das Ohr stets am Kunden, und das Engineering ist der Türöffner dafür. Allerdings: Die Digitalisierung lastet nicht unbedingt unsere Fabriken aus. Und der Geldbeutel muss auch weit geöffnet werden. Mehr hierzu im THEMA zu KI ab Seite 104.
Ihr d1g1tal AGENDA Team wünscht viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe!
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