Beschreibung
Nachhaltigkeit neu im Business verankern
Editorial der d1g1tal AGENDA Ausgabe 2021/03
BADEN-BADEN, Ende September (bv). In dem Roman „Solaris“ von 1961 lässt Stanislaw Lem (1921 bis 2006) den Kybernetiker Snaut sagen: „Wir suchen nur den Menschen. Wir brauchen keine anderen Welten. Wir brauchen Spiegel. Wir wissen nicht, was wir mit anderen Welten anfangen sollen. Eine einzige Welt, unsere eigene, genügt uns; aber wir können es nicht so akzeptieren, wie es ist […].“ Es ist wohl das berühmteste Zitat des Literaten, Philosophen und Naturwissenschaftlers, der am 12. September – praktisch mit Erscheinen dieser Ausgabe – 100 Jahre alt geworden wäre. Das Wesen und die Bedeutung von virtueller Realität oder neuronalen Netzen hat Lem bereits vor vielen Jahrzehnten in Worte zu fassen versucht. Lems ungeheure Vorstellungskraft wäre gerade jetzt hilfreich dabei, dem Begriff „Nachhaltigkeit“ in der modernen Produktentstehung einen angemessen Platz zuzuweisen. Denn in der Tat können wir „es nicht so akzeptieren, wie es ist“, wir müssen die Ausgestaltung unsere Leistungsangebote überdenken. Denn „wir wissen nicht, was wir mit anderen Welten anfangen sollen“, sprich: mit einer Welt, die von Klimaerhitzung heimgesucht würde.
Die Titelgeschichte dieser Ausgabe berichtet ab Seite 12 darüber, wie sich Nachhaltigkeit tief in den Geschäftsprozessen innovationsgetriebener Fertigungsbetriebe verankern lässt, um so die „Mission Zero“ zu erreichen, also physische Prototypen praktisch ganz aus dem Denken der Ingenieure zu verbannen. Als „Spiegel“ halten wir dem Leser dabei im Beitrag auf Seite 36 Marktuntersuchungen über die Erwartungshaltung zur Mobilität von morgen und die Rolle der Digitalisierung vor Augen. Und die PLM-Ikone in dieser Ausgabe, Michael Holzner, ein ausgewiesener Experte für systemisches Denken und die professionelle Nutzung von Simulation, wird auf die Frage antworten, wie wir unsere Welt noch „retten“ können. Rettung indes verspricht ganz konkret der Wasserstoff – nicht nur bei der Energiegewinnung für die grüne Mobilität, sondern auch bei der für die industrielle Produktion, wie auf Seite 62 nachzulesen ist. Und wenn wir schon beim Inspirieren sind: Der Beitrag auf Seite 78 stellt Geschäftsmodellinnovationen auf Basis von Mietnutzung vor. Dazu passt übrigens trefflich der Beitrag über Produkt- und Vertragskonfiguration mithilfe von Konfiguratoren ab Seite 42.
Viel Vergnügen bei der hoffentlich für Sie überraschenden Lektüre!
Ihr d1g1tal AGENDA Team
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