Beschreibung
Auf dem Weg von „Brown“ zu „Green“ Engineering
Editorial der d1g1tal AGENDA Ausgabe 2021/04
BADEN-BADEN, November (bv). Die Europäische Union unter Federführung ihrer neuen Exekutive (EU-Kommission) hat sich viele Gedanken zur Zukunft unser Wirtschaft und unserer Gesellschaft gemacht. Diese sind unter anderem in einem Thesenpapier zur Zukunft von Industrie 4.0 formuliert, das wir in dieser Ausgabe leicht gekürzt ab Seite 56 veröffentlichen.
Wer aufmerksam die Utopie einer „Industry 5.0“ und „Society 5.0“ verfolgt, wird überrascht sein, wie plausibel und sympathisch uns die Zukunft präsentiert wird. Was freilich noch viel bemerkenswerter ist, wie der Beitrag auf Seite 82 durchblicken lässt: die Industrie meint es tatsächlich ernst mit dem, was Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans unter dem Motto „ein europäischer grüner Deal“ gerne von der Kanzel predigen. Denn de facto gab es bisher kein Green PLM und damit auch kein „grünes“ Engineering, das Nachhaltigkeit und Klimaschutz nach vorne in die operative Ebene des Engineerings verlagert hätte. Das ändert sich nun deutlich. Wir erinnern uns: Bereits 1995 und auch davor haben Wissenschaftler wie der Gelehrte Klaus Ehrlenspiel von der Technischen Universität München darauf hingewiesen, dass „ein Großteil der Fehler in den frühen Phasen der Produktentwicklung auftreten, diese jedoch erst sehr spät im Entwicklungsprozess erkannt und dann mit großem personellen und finanziellen Aufwand beseitigt werden müssen“ (1). Der Begriff des Ingenieur- beziehungsweise Managementfehlers muss nun dahingehend erweitert werden, dass sich dieser auch darauf bezieht, wenn Aspekten des Klimaschutzes oder einer zirkularen Ökonomie nicht ausreichend Rechnung getragen wird.
Die Titelgeschichte projiziert den nebulösen Begriff „digitales Ökosystem“ auf die industrielle Praxis des Maschinen- und Anlagenbaus, präziser ausgedrückt: aufs Detail Engineering der Automatisierung. Allein in diesem eng abgegrenzten Teilbereich müssen bereits sehr viele Parteien auf eine gemeinsame Linie eingeschworen werden (im Sinne des Datenaustauschs), was ein großes Engagement des Systemanbieters – in diesem Fall die Eplan Software & Service GmbH – verlangt. Mehr dazu ab Seite 12 in dieser Ausgabe.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Ihr d1g1tal AGENDA Team
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